Kirchisch für Anfänger
Die folgenden Informationen sind ein kleiner Leitfaden für alle, die lange nicht in einer Kirche waren oder katholische Gottesdienste (noch) nicht kennen.
Es handelt sich dabei nicht um Verbote oder Vorschreibungen, sondern um ein wohlwollendes Angebot:
Wir möchten Ihnen dabei helfen, unangemessene Verhaltensweisen und damit ggf. unangenehme Situationen zu vermeiden, damit Sie – und auch alle anderen Kirchgänger – sich voll und ganz auf das Wesentliche im Gottesdienst konzentrieren können.
Zehn peinliche Situationen, die Sie während eines Gottesdienstes vermeiden können:
- ein klingelndes Handy
- Musik hören über das Smartphone
- Nachstylen der Frisur mit Haarspray
- laute Gespräche, während andere beten
- sich auf den Altar setzen, um das beste Foto schießen zu können
- lautes Rülpsen oder auffälliges Gähnen
- Einschlafen in der Kirchenbank
- beim Friedensgruß „Guten Tag“ sagen statt „Friede sei mit Dir“
- bei Empfang der Kommunion „Danke“ sagen statt „Amen“
- aus dem Klingelbeutel etwas heraus nehmen statt etwas hinein zu geben
- Musik und Spiele über i-Pod/Smartphone u.ä.
Handys sind aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Allerdings gibt es Situationen, in denen ein Handyklingeln unpassend und unangemessen ist. Damit sowohl Sie als auch alle anderen Gottesdienstbesucher sich auf das Wesentliche konzentrieren können, schalten Sie Ihr Handy bitte entweder aus oder auf lautlos. Da die Kirche ein Ort des Gottesdienstes und der Besinnung ist, bitten wir Sie, das Telefonieren in der Kirche – auch wenn der Gottesdienst noch nicht begonnen hat – zu unterlassen.
Musik und Spiele können unsere Langeweile vertreiben – was viele Menschen zum Beispiel bei Auto- oder Busfahrten sehr gerne nutzen. Um am Gottesdienst teilnehmen zu können, sollten Sie Ihre Kopfhörer-Stöpsel aber aus den Ohren nehmen. Denn wir wissen aus Erfahrung: Spielen während der Predigt ist nicht cool, sondern richtig peinlich.
Das Fotografieren in der Kirche – besonders an Tagen wie Erstkommunion und Firmung – ist durchaus erwünscht: Schließlich sollen diese Momente auch für später festgehalten werden.
Damit es aber eine schöne und andächtige Feier werden kann, ist es ratsam, dass sich die Angehörigen bereits vorher auf eine Person verständigen, die das Fotografieren für alle übernimmt. Denn selbst der schönste Gottesdienst verliert an Atmosphäre, wenn mehr als eine Person fotografierend durch den Altarraum streift. Zudem kann dann auch eine Beziehung zwischen Gott und Ihnen – und nur darum geht es bei uns! – nicht richtig wachsen.
Kaugummi kauen kann die Konzentration erhöhen, die Zahnpflege erleichtern und vom Rauchen abhalten. Deshalb ist es fast überall in Ordnung.
In der Kirche ist es allerdings ein absolutes „No Go“. Denn damit verweigern Sie Gott und den anderen Gottesdienstbesuchern genau das, was Sie Ihrerseits auch von Ihrem Umfeld erwarten – nämlich: Respekt.
Kleine Kinder im Gottesdienst sind sehr erwünscht!
Wenn diese aber alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen, könnte das den Gottesdienst leicht durcheinander bringen. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie selbst oder andere sich durch die Unruhe Ihres Kindes nicht konzentrieren können, besteht die Möglichkeit, hinter der letzten Bank leise umher zu gehen, sich kurz nach draußen zurück zu ziehen oder die Sakristei als Rückzugsort zu nutzen.
Zur Wandlung (Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Jesu Christi während der Heiligen Messe) wird im Gottesdienst gekniet. Sollten sie einmal nicht wissen, ob Sie stehen, sitzen oder knien sollen, können Sie sich an den Messdienern oder anderen Gottesdienstbesuchern orientieren.
Die Kommunion hat im Gottesdienst für uns Katholiken eine sehr wichtige Bedeutung. Deshalb ist es vor dem Gang nach vorne durchaus angebracht, zu überlegen, ob Sie sich dieser Bedeutung bewusst sind und diese anerkennen. Wenn nicht, oder wenn Sie in Gedanken mit anderen Dingen beschäftigt sind, können Sie einfach in der Bank sitzen bleiben.
Da der Empfang der Kommunion eine bewusste Entscheidung sein soll, erhalten Kinder diese erst, nachdem sie bereits die „Erste heiligen Kommunion“ (interner Link Sakrament Kommunion) empfangen haben. Andernfalls werden Kinder mit einem Kreuzzeichen auf die Stirn vom Priester oder dem Kommunionhelfer gesegnet.
Wenn Sie zur Kommunion nach vorne in den Altarraum gehen möchten, bitten wir Sie, Folgendes zu beachten:
- Reihen Sie sich in die sich bildende Schlange ein und falten Sie die Hände.
- Nachdem Sie die Kommunion empfangen haben, sagen Sie „Amen“; erfahrene Gottesdienstbesucher machen nach der Kommunion einen Schritt zur Seite und verneigen sich vor dem Kreuz.
- Das Mitnehmen der Hostie in die Bank oder das Weiterreichen an Familienmitglieder ist hierbei nicht nur unangebracht, sondern schlicht verboten.
- Begeben Sie sich danach bitte zurück in Ihre Bank.
Nach der Kommnion folgt in Stille ein Dankgebet, dazu knien Sie sich bitte, wenn gesundheitlich möglich, nieder.
Rauchen in der Kirche ist selbstverständlich nicht erlaubt!
Sollten Sie trotzdem das Bedürfnis haben, zu rauchen, sollten Sie den Gottesdienst leise verlassen. Kleiner Tipp: Intensives Beten kann die Sehnsucht nach der Zigarette verdrängen …
Während eines Gottesdienstes wird gebetet und gesungen. Wenn die Gemeinde zu singen beginnt, sind Sie natürlich herzlich dazu eingeladen, in den Gesang einzustimmen. Je mehr Personen mitsingen, umso feierlicher wird es!
Gottesdienst bedeutet für viele Menschen eine intensive Aussprache mit Gott. Diese kann schon vor dem Gottesdienst beginnen, wenn die Ruhe dafür gegeben ist. Damit Sie und ihre Nachbarn ungestört am Gottesdienst teilnehmen können, sollten Sie Ihre Gespräche auf die Zeit nach dem Gottesdienst verschieben.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn.
Empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinab gestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zu Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters.
Von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen