Wer wandert oder pilgert, kommt nicht nur von Punkt A nach Punkt B, sondern kann in der Bewegung seine Gedanken schweifen lassen und kreativ werden. Manchmal nimmt man eine Fragestellung mit auf den Weg und kommt zu einer Lösung. So haben sich auch viele Sinnsprüche über das Wandern entwickelt, die auf das Leben im Allgemeinen gut übertragbar sind. Einige dürften sehr bekannt sein. „Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt!“ ist geläufig, oder „Manchmal ist der Weg wichtiger als das Ziel!“. Weniger bekannt, aber treffend dürfte auch der Satz: „Erst wer stolpert, achtet mehr auf den Weg!“ sein. Oder: „Die schönsten Dinge siehst du nur, wenn du langsam gehst!“
Als ich letzte Woche auf dem Moselsteig war, führte dieser über einen Meditationsweg, der noch weitere Pilgerweisheiten bereithielt. Da stand z. B.: „Einen Stern vor Augen mache ich mich auf den Weg und bin neugierig, wohin er mich führt!“ oder: „Das Schönste am Leben sind Veränderungen. Die Übergänge sind manchmal etwas schwierig!“
Eins haben alle Pilgerweisheiten gemeinsam. Sie geben nicht nur dem müden Wanderer zu denken, sondern geben Hinweise, das Leben zu bewältigen. Denn dort gibt es eben auch Unwegsames oder Herausforderungen. Manchmal hilft es in schweren Zeiten, die Fokussierung auf das erlittene Leid zu weiten und es als ein Stolpern auf dem Lebensweg oder als Übergang in eine Veränderung zu verstehen.
Bei der Frage nach dem Ziel des Lebens wird es nochmals spannend. Während meine Zielperspektive in einem Leben bei Gott jenseits von Zeit und Raum mündet, so begegne ich doch vielen Menschen, die diesem Ziel nicht trauen oder ziellos durch das Leben gehen.
Vielleicht hilft Ihnen die Zusage, dass Gott Sie auf Ihrem Lebensweg begleitet und Sie durch manche Krise sogar trägt.
Wer einmal einen Pilgertag erleben möchte, kann mit mir am Samstag, 24.06.2023 den Jakobsweg zwischen Herford und Bielefeld gehen.
Weitere Infos unter u.martinschledde@prwi.nrw