Am 02. Februar ist das Fest der Darstellung des Herrn

Das Licht spielt gerade in der dunklen Jahreszeit eine große Rolle. Liturgisch wird es unterschiedlich thematisiert. In der Adventszeit ist es eher der Hoffnungsschimmer, das Zugehen auf ein Licht, das im Dunkel sichtbar wird. Die Weisen folgen einem Stern.

Die Hirten werden mitten in der Nacht von der Herrlichkeit des Herrn umstrahlt. Mit Weihnachten wird es zur Begegnung mit dem Licht: „Licht, das uns erschien; Kind, vor dem wir knien.“ Von einer solchen Begegnung spricht auch das Fest Mariä Lichtmess am 2. Februar. In der orthodoxen Kirche heißt das Fest einfach „Begegnung“.

Da ist neben Hanna der greise Simeon, von dem es heißt: Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, / wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, / und Herrlichkeit für dein Volk Israel.


Die Worte des Simeon sind im Stundengebet Teil der Komplet, die den Tag abschließt. Simeon begegnet Jesus. Er nennt ihn Heil, Licht und Herrlichkeit. Simeon sagt von dieser Begegnung, dass Gott ihn durch sie nun in Frieden scheiden lässt. Für mich ist das ein gewaltiges Wort, wenn jemand am Ende seines Lebens sagen kann, dass er in Frieden scheidet. Was kann das sein, das einen in Frieden scheiden lässt? Eine Frage, die man sich wohl nur selbst beantworten kann. Ein bestimmtes Ereignis? Eine Ansammlung von Erlebnissen, die wie ein Mosaik das Gesamtbild meines Lebens ausmachen? Was braucht es da noch dazu, um in Frieden scheiden zu können? Was gibt es da schon? Für Simeon war es die Begegnung mit Jesus, dem Christus.

Manchmal ist mir am Ende des Tages das Wort des Simeon Veranlassung über die Dinge nachzudenken, die mir Licht-, Heils- und Friedenspunkte an diesem Tag gewesen sind. Diese Art Meditation gelingt am Abend nicht immer. Aber es ist wohl im Leben nie zu früh, Mosaiksteinchen zu sammeln, um am Ende in Frieden auf das Licht zugehen zu können, das Christus ist.

Ein Beitrag von Pfarrer Haringhaus.

Nunc Dimittis

(Redaktion) Über nachfolgenden Link gelangt man zu dem wunderbar gesungenen Gebet des Simeon (Canticum Simeonis), das „Nunc Dimittis“ – Lobgesang aus dem Evangelium nach Lukas.

https://youtu.be/qwyqJoTmPCM

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