Seelsorge für Angehörige von Sternenkindern
Da ist ein Verlust, über den man kaum sprechen kann. Da wird die Trauer schnell abgetan. Da wird ein totes Kind wie Klinikmüll entsorgt. Da gehen alle anderen viel zu schnell zum Alltag über. Da ist kaum ein Platz für die eigene Trauer.
So oder ähnlich empfinden Eltern von sogenannten Sternenkindern. Gemeint sind Kinder, die während der Schwangerschaft, kurz vor oder bei der Geburt versterben. Früher sprach man von Fehlgeburten. Dieses Wort hatte etwas Verletzendes, war doch von einem Fehler die Rede. Sensiblere Menschen reden von einer kleinen oder stillen Geburt. Klein: weil die Kinder oft bei der Geburt oder Ausschabung noch nicht ein lebensfähiges Gewicht erreicht haben. Still: weil ein totgeborenes Kind eben nicht mehr den ersten Schrei des Lebens von sich geben kann.
Im Kreis Herford widmen wir uns den Kindern und Angehörigen mit seelsorglichen ökumenischen Angeboten.
Ansprechpersonen
- für die katholische Kirche ist Gemeindereferent Ulrich Martinschledde (Tel.: 0151/15252903 | Email: u.martinschledde@prwi.nrw)
- und für die evangelische Kirche Pfarrerin Eva-Maria Schnarre.
Trauergottesdienste
Jeden dritten Mittwoch im März und im September ist um 17.00 Uhr auf dem Erika-Friedhof eine Beisetzungsfeier für die Sternenkinder, die im halben Jahr davor verstorben sind. Diese Kinder aus dem Mathildenhospital und dem Klinikum Herford werden gesammelt, gemeinsam kremiert und in einer Urne beigesetzt. Auf dem Erika-Friedhof in Herford gibt es dafür einen besonderen Platz, der „Morgenröte“ genannt wird. Dort werden auch Sternenkinder beigesetzt, die eine separate Trauerfeier und eine eigene Grabstätte bekommen.
Zusätzlich gibt es jährlich einen Gedenkgottesdienst für alle Sternenkinder am 2. Adventssonntag um 15.00 Uhr, ebenfalls auf dem Erika-Friedhof.
Individuelle Beisetzung
Sprechen sie uns gerne an. Manche Eltern, besonders von „still born Babys“ oder Kindern, die mit über 500g Geburtsgewicht auch angemeldet werden müssen, wünschen sich eine individuelle Begleitung und Beisetzung. In Zusammenarbeit mit Klinikum und Erika-Friedhof wäre so eine Beisetzung möglich, ohne extra einen Bestatter zu beauftragen.
So spart man erhebliche Kosten in einer sowieso schon belastenden Situation. Pfarrerin Schnarre oder Gemeindereferent Martinschledde stehen ihnen dann zur Seite. Sollten Beisetzungen auf anderen Friedhöfen (meist mit Bestatter) gewünscht oder eine Trauerfeier mit Bestatter geplant sein, können sie einen der Beiden gerne ansprechen.
Gesprächsangebot
Gerne verweisen wir auf die Trauerbegleiterinnen Christiane Menzel und Emel Bilgetekin, die ein Gesprächsangebot für trauernde Eltern ins Leben gerufen haben.