Pfingsten – Fest des Heiligen Geistes

„Super! Nächste Woche haben wir ja schon wieder einen Feiertag.“ Diesen Satz sagte Anfang der Woche ein guter Bekannter zu mir, der beruflich viel unterwegs ist und sich daher über jede noch so kurze Auszeit freut. Eine solche bekommt er jetzt an Pfingsten wieder geschenkt. Die meisten Menschen verbinden Pfingsten heute vermutlich eher mit einem verlängerten Wochenende, ein paar freien Tagen oder einem Kurzurlaub. Für andere beginnt mit Pfingsten die letzte Etappe vor den wohlverdienten Sommerferien und der Urlaubszeit. Doch Pfingsten ist zuallererst das Fest des Heiligen Geistes, der uns anstecken, neuen Atem schenken sowie Ruhe und Erholung gewähren will: „In Hitze hauchst du Kühlung zu“, so heißt es in der Pfingstsequenz. Ein schöner Zufall! Entspannung, Erholung oder eine Auszeit – alles Dinge, die nicht unbedingt sofort mit dem Heiligen Geist in Verbindung gebracht werden, wird dieser doch eher als unbegreiflich und nur sehr schwer erfassbar verstanden bzw. wahrgenommen. Und wenn doch jemand um den Beistand des Geistes bittet, dann eher in Situationen, in denen er oder sie kreativ arbeiten muss oder gute Ideen und Gedanken braucht. Um aber den Kopf dafür freizubekommen braucht es Zeiten der Erholung, der Entspannung und des Nichtstuns. Nur so kann es gelingen, dass wir uns immer wieder neu den Herausforderungen und Anforderungen des Alltags stellen und begeistert ans Werk gehen können. „Gönne dich dir selbst!“, so könnten wir es mit Worten von Bernhard von Clairvaux auch sagen. Nur wer sich immer wieder Zeiten zum Atemholen und Relaxen reserviert, kann ausgeruht an sein Tagewerk gehen – mit neuer Energie, denn auch das ist Heiliger Geist: eine Quelle der Energie, die uns hilft, unser Leben zu gestalten. Nicht ohne Grund wird der Heilige Geist als etwas Dynamisches, als Leben einhauchend und lebendig machend beschrieben. Er will uns immer wieder neu beleben, anstoßen, in Bewegung setzen und im wahrsten Sinn des Wortes für eine Sache begeistern. Energiequelle und Begeisterer auf der einen und Ermöglicher von Ruhezeiten auf der anderen Seite: das alles ist Heiliger Geist! Und wir brauchen beides, nicht nur an Pfingsten, dem Fest der Begeisterung. Die Apostel Jesu geben uns ein Beispiel: Vom Geist in Bewegung versetzt, können sie hinausgehen und der Welt die Frohe Botschaft vom auferstandenen und in den Himmel aufgefahrenen Herrn verkünden. So ist Pfingsten auch ein Fest des neuen Lebens, eines Lebens, das um Strapazen und Anstrengungen, aber genauso gut auch um Entspannung und Erholung weiß. Eines Lebens, das aus Aktion und Kontemplation, aus Tat und Ruhe gleichermaßen besteht. Beides ist wichtig. Und wer sorgt für diese Balance? Der Heilige Geist! Weil er der Lebensspender ist – und Leben eben nicht nur aus Arbeit, sondern auch aus Erholung besteht!

Lassen wir uns daher immer wieder aufs Neue vom Heiligen Geist anstecken und begeistern – für die Arbeit – und auch für die freie Zeit, die er uns beschert. „Super! Nächste Woche habe wir wieder einen Feiertag!“

Ein gesegnetes Pfingstfest und eine begeisternde Zeit wünscht Ihnen

Pastor Carsten Adolfs

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